Sonntag, 29. November 2020

Das Gefühl der Angst

Hallo an alle,


Um Gefühle erzählen zu können, muss man diese kennen. Es geht nicht nur darum, wie ihr die Angst wahrgenommen habt, sondern zu wissen, was macht sie mit uns, warum tut sie das und auch die pathologische Angst, schildere ich. 


Was ist Angst?


Angst ist ein Schutzmechanismus des Körpers. Das typische Beispiel ist der Säbelzahntiger, der euch fressen will. Wir machen ein Serienkiller draus, denn so viele Säbelzahntigerverfolgungsjagden werdet ihr nicht schreiben. Ist der Serienkiller hinter euch her, dann rennt ihr oder schlagt mit Schmackes zu. Damit habe ich gleich eine gelungene Überleitung zu den zwei Strategien der Angst.


Flucht oder Kampf


Gibt es eine Gefahrensituation, wird entweder die Flucht ergriffen oder gekämpft. Zum Teil kommt es auf die Situation an (ist eine Flucht räumlich oder aufgrund bestimmter Umstände nicht möglich), aber auch auf den Charakter. Ein Charakter, der extrovertiert ist, neigt eher zum Angriffsverhalten als ein introvertierter Mensch. Im Falle des Serienmörders wäre es wohl die physische Gewalt, doch viel häufiger kommt der verbale Angriff vor. Angenommen euer Charakter hat Angst vorm Fliegen, muss aber per Flugzeug reisen. Er wäre sicher kein angenehmer Gesprächspartner. 😉


Physische Angstzeichen


Wenn das Gehirn erkennt, dass eine Gefahr besteht, beginnt es alles für die Flucht bzw. den Kampf vorzubereiten. Die Muskelspannung steigt, Adrenalin und Noradrenalin schärft die Sinne, Schweiß wird produziert, um den Körper vor Überhitzung zu schützen. Das Herz schlägt schneller und versorgt den Körper mit mehr Sauerstoff. Bei einem Serienkiller wird immerhin eine lange Ausdauer benötigt. Es kommt durch die Vorgänge oft auch zu Verdauungsbeschwerden. Nach einer Angstsituation ist der Körper sehr erschöpft.


Psychische/kognitive Angstzeichen


Häufig gibt es akute Konzentrationsprobleme oder das Denken setzt komplett aus (den Blackout hatte wohl nahezu jeder schonmal in der Schule ;)). Meist sind es solche Gedanken wie „Ich sterbe“, „Ich muss weg“ oder es kommen Bilder ins Bewusstsein. Zum Beispiel könnt ihr sehen, wie er mit dem Messer ausholt und euch niedersticht, obwohl er noch weit weg ist. Die Grenzen zur Realität verschwimmen. Es kann auch zu Reizbarkeit oder Schreckhaftigkeit kommen.


Pathologische Angst


Jeder Vierte hatte schonmal eine Angststörung und 10-14 % der Bevölkerung haben eine Angststörung (lt. psychiatrie.de, Stand November 2020). Warum also nicht ein paar Ängste einbauen? 😉 

Es gibt grob zwei Gruppen Angststörungen: die generaliserte Angststörung und die Phobien. 

Die generalisierte Angststörung hat keinen konkreten Auslöser. Betroffene sind permanent angespannt und beunruhigt. Sie haben Angst, dass Angehörigen etwas passiert, der Job verloren geht, das Haus abbrennt, sie überfallen werden und so weiter. Jedes Problem nimmt apokalyptische Ausmaße an. Diese übermäßigen Sorgen können sich zu Panikattacken steigern, ohne dass es ein erkennbarer Auslöser existiert. Nicht selten wissen die Betroffenen selbst nicht, wovor sie gerade Angst haben.

Phobien sind situationsbezogen. Es gibt einen konkreten Auslöser (Autobahn, Höhe, Flug, enge Räume ...). Kommt es zu der Situation, entstehen Angst-, oft auch Panikattacken und die Angstpatienten versuchen, aus der Situation zu fliehen.

Als Therapie sind kognitive Verhaltenstherapie, Antidepressiva und die Konfrontationstherapie gängig.

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