Charakternamen finden

 Hallo an alle,

den passenden Namen für seine Charaktere zu finden, ist manchmal gar nicht so leicht. Hier findet ihr ein paar Tipps, wie ihr den passenden Namen für eure Figur auswählt.

Das Genre

Ein wichtiger Punkt ist zunächst das Genre, in dem die Geschichte spielt. Bei einem Roman, der im alten Rom spielt, sind andere Namen nötig, als in der Gegenwart oder in einer Fantasywelt.

Bei Kinder- und Jugendbücher sind die aktuellen Namen am besten geeignet. Sucht die beliebtesten Vornamen des gewünschten Jahrgangs, dort werdet ihr sicher fündig. Bei ganz jungen Kindern als Zielgruppe sind kurze Namen besser und ein Bezug zu der Person, z. B. den Beruf oder eine Eigenschaft (Willi Winzig, Milo Maurer …). Alliteration (Vor- und Nachname beginnen mit demselben Buchstaben) verstärkt die Einprägsamkeit.

Bei einer Fantasywelt kann der Name frei erfunden werden, doch sollte da auf Stimmigkeit geachtet werden. Für ein Volk mit einer harten Sprache (viele Konsonanten) sollten auch die Namen sein und umgekehrt (zum Thema Klang unten mehr). Auch wird ein Volk, das auf Ästhetik setzt, melodiöse Namen haben, während es bei anderen reine Zweckmäßigkeit ist.

Bei Science Fiction (Zukunftshandlung) sind zeitlose Namen gut geeignet, aber auch eine Analyse der Namentrends der letzten Jahre kann zeigen, in welche Richtung sich sie Namen entwickeln könnten.

Bei Historik lohnt es sich, berühmte Persönlichkeiten aus dieser Zeit zu suchen, um ein Einblick in die üblichen Namen dieser Zeit zu gewinnen. 

Die Aussprache

Der Klang ist wichtig, denn er sorgt immer für den Ersteindruck. 

Namen, die ein M oder ein L enthalten, wirken sanftmütig, während Namen, die viele harte Konsonanten (P, T, K) oder Zischlaute (S, Z) haben, einen weniger sympathischen Eindruck hinterlassen. Auch tiefe Vokale (O und U) haben eine andere Wirkung (beruhigend, distanziert) als die hellen (fröhlich). Für einen Helden wäre z. B. Eliah geeignet, während für den Gegenspieler Pius geeigneter wäre. 

Wichtig ist auch, gerade bei Fantasy, dass die Namen aussprechbar und eingängig sind. Deshalb sollten sie nicht zu lang sein und nicht unaussprechbare Buchstabengruppen gebildet werden, wie spz, rbl, oiu …

Einsilbige Namen klingen dynamisch (Seth, Tom, Mitch, Hugh …) und fallen vor allem in deutschen Varianten auf (siehe nächsten Punkt). Lange Namen wirken kompliziert, fast schon zäh. Bei diesen ist es gut, Spitznamen zu finden. Aus Viktoria wird so Vicky, Ria oder Vic. Legt euch dann am besten auf einen Spitznamen fest, denn bei zu vielen kann es wieder zur Verwirrung führen.

Einzigartigkeit

Wichtig ist, dass die Namen nicht mehrfach vorkommen und dass auch keine Namen ähnlich klingen. Der Leser kommt durcheinander, wenn er mit Lina und Lisa konfrontiert wird. Das bedeutet aber nicht, dass alle Namen ausgefallen sein müssen. Das kann sogar nachteilig sein, denn dann kommt es immer wieder zu Verwirrung. Am besten ist es, die Namen der Hauptcharakter ungewöhnlicher zu machen und die von Nebenfiguren gewöhnlicher.

Hierbei ist es auch gut zu wissen, dass die Kombination eines gewöhnlichen und ungewöhnlichen Namens einprägsamer ist als zwei außergewöhnliche oder zwei gewöhnliche Namen. Sarin Müller bleibt besser im Kopf als Sarin Malhotra oder Sarah Müller.

Die Bedeutung

Auch die Bedeutung kann eine Rolle spielen. Diese kann eine Eigenschaft enthalten, ein Element oder ein Hinweis auf das Schicksal. Das kann über verschiedene Namensseiten herausgefunden werden (ich nutze gern vorname.com). Auch Namen, die rückwärts gelesen etwas verraten (z. B. Teufel – Lefuet, Dracula – Alucard …) sind eine Möglichkeit, aber sie sollten nicht zu viel verraten. Es können auch Buchstaben zu einem bezeichnenden Namen hinzugefügt oder weggelassen werden (Loki – Floki, Estland – Eslan …). Bezeichnende Wörter in andere Sprachen übersetzt, kann gerade bei Fantasy eine gute Inspiration sein. Die Region, in der die Geschichte spielt/der Charakter stammt, sollte nie aus dem Blick verloren werden.

Fazit

Die Namen sind ein wichtiger Aspekt und eine zeitintensive Suche kann nervenaufreibend, aber auch lohnend sein. Ich hoffe, das hilft euch. Verratet gern in den Kommentaren Namen, die ihr gut oder schlecht findet.