Sonntag, 11. Oktober 2020

Satzzeichen – alles auf den Punkt gebracht

Hallo an alle!

Kein Autor wird um sie auf Dauer herumkommen: Satzzeichen. Hier erkläre ich euch, welche es gibt und wie sie im Text richtig genutzt werden. Eine gute Benutzung der Satzzeichen verbessert die Chance beim Verlag (weniger Fehler bedeutet für den Verlag weniger Lektoratskosten) und senkt den Preis bei Lektoren. Also lohnt sich ein Blick auf dieses Thema definitiv. 😉 


Wozu sind Satzzeichen wichtig? 


Sie zeigen, wie ein Text „gesprochen“ wird. Beim lesen werden Informationen über das Wie benötigt. Wird die Stimme gehoben, wird sie leise, wird sie laut, kommt eine Pause - die Satzzeichen sind wie Regieanweisungen. Dabei können falsch gesetzte Satzzeichen nicht nur irritieren, sondern auch für Missverständnisse sorgen. Vor allem die Kommas sind dafür berüchtigt. Hier ein paar Beispiele, wie sie im Internet zuhauf herumgeistern. Mit einer Prise Humor bleibt sowas einfach besser im Gedächtnis. 😀 

„Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund.“ 
So, wie der Satz hier steht, könnte es ein Ausspruch von einem Kannibalen sein. Richtig wäre es in allen anderen Fällen: „Ich mag meine Familie, kochen und meinen Hund.“ 

„Tötet ihn nicht, freilassen!“ oder „Tötet ihn, nicht freilassen!“ haben zwei völlig verschiedene Bedeutungen. Das Komma an der falschen Stelle kann die spannendste Stelle zerstören. 

Ich glaube, es ist nach dem kurzen Schmunzeln klar, weshalb die Satzzeichen nicht völlig unwichtig sind. 
Damit ihr euch bei der Liste zurechtfindet, hier eine kurze Aufzählung, mit deren Hilfe ihr direkt zu den Passagen springen könnt, die euch interessieren. 


Der Punkt 


Der Punkt - auch Schlusspunkt, Satzpunkt oder Satzendepunkt - markiert das Ende eines (verkürzten) Satzes. Die Stimme senkt sich und es wird automatisch eine Pause an dieser Stelle gemacht. Dies kann genutzt werden, um etwas zu betonen. 

Fass. Das. Nicht. An. 
Hier wird nach jedem Wort eine Pause gemacht, die so für eine ganz eigene Wirkung sorgt. Dahinter verbirgt sich ein Nachdruck, dadurch, dass es sich um Punkte statt Auslassungspunkte handelt.

Wenn eine Frage und eine Aussage aufeinandertreffen, dann bestimmt die Gewichtung das Satzzeichen.  
Er fragte ihn, wo er war.
Dass gefragt wird, hat hier mehr Gewichtung, als die Frage selbst. 

Fragte er ihn, wo er war?
Hier ist die Frage wichtiger als die Aussage. Verdeutlicht wird das durch die Umstellung von Subjekt und Prädikat. 

Darüber hinaus wird der Punkt bei Abkürzungen und Ordnungszahlen genutzt (5. Platz, 6. Tag, usw.). Bei großen Zahlen gilt er als Gruppierungshilfe (10.000, 1.000.000), er kann auch bei Uhrzeiten benutzt werden (10.50 Uhr). 

Die Auslassungspunkte 


Diese werden auch Dreipunkt genannt und werden immer populärer. Wie der Name schon sagt, weisen sie auf Auslassungen hin. In der Belletristik werden damit oft Pausen oder Unterbrechungen angedeutet, doch haben diese Pausen oft einen zögerlichen Unterton. Das Ende des Satzes wird nicht klar angezeigt, die Stimme wird etwas leiser. Nehmen wir den Satz von oben: 

Fass … das … nicht … an …
Der Satz wirkt nicht so bestimmt wie beim Schlusspunkt, sondern es schwingt ein Fragezeichen mit oder klingt langsam und atemlos. 

Die Auslassungspunkte können zum Entschleunigen benutzt werden, doch hier ist weniger oft mehr. Ich sehe beim Lektorieren hier viele Fehler. Der Dreipunkt ist ein eigenständiges Satzzeichen und nicht drei Satzpunkte hintereinander. 

„Ich weiß nicht … vielleicht.“ 

Es gibt bei Auslassungspunkten zwei Situationen: Es werden Wörter ersetzt oder einzelne Buchstaben. Selbst ein Zögern bedeutet, dass etwas ungesagt bleibt. Je nach Anwendung wird der Dreipunkt so behandelt. Sollen sie also nur Buchstaben ersetzen, werden keine Leerzeichen gesetzt. 

„Du Ar…!“
Ersetzten die Auslassungspunkte mehr, dann bekommen sie Leerzeichen wie jedes Wort. 

„Ich weiß nicht … vielleicht.“ 

Am Ende eines Satzes ersetzt der Dreipunkt den Schlusspunkt. Vier Punkte sind also immer einer zu viel. 

„Ich weiß nicht …“ 
 
Bei Aufzählungen steht kein Komma vor den Auslassungspunkten. 

„Ich habe Pizza, Pasta, Burger …“ 

Der Doppelpunkt 

 
Dieser wird auch Kolon genannt und ist ein Satzmittezeichen, wie auch das Komma und das Semikolon. Das bedeutet, sie können weder am Satzanfang noch -ende stehen. Er wird vor einem Zitat, einer wörtlichen Rede, einer Aufzählung oder einer Erklärung gesetzt. Der Doppelpunkt kündigt etwas an und somit findet zwar eine Trennung in Form einer Pause statt, aber die Stimme senkt sich nicht wie beim Punkt. 
 
Er sagte nur: „Guten Tag“, und verschwand. 
Es gibt drei Farben: rot, gelb und grün. 
Es geht wie folgt: Erst gibst du alle Zutaten in die Schüssel, dann rührst du um und zum Schluss schüttest du alles in die Pfanne. 

Nach dem Doppelpunkt folgt ein Leerzeichen. Kommt danach ein ganzer Satz, wird groß weitergeschrieben, ansonsten klein. 

„Ich sage dir: Er wird wieder zuschlagen.“ „Ich sage dir: nie wieder.“ 

Das Komma 


Die Kommaregeln - mancherorts wird das Komma auch Beistrich genannt - treiben selbst uns Lektoren gern zur Verzweiflung. Ich werde den Kommaregeln einen eigenen Post widmen. Deshalb erkläre ich die Anwendung hier etwas allgemeiner. 

Verwendung finden die Kommas u. a. bei Aufzählungen, bei Einschüben, bei Ausrufen und Anreden, bei der Trennung von Haupt- und Nebensätzen und nach einer wörtlichen Rede. Der Zweck ist eine Gliederung und bewirkt eine Pause. 

Die gelben Herbstbäume, der graue Himmel, das Eichhörnchen und die Pilze am Waldboden zeichneten das deutliche Bild des Herbstes. 
Die gelben Herbstbäume, die vor wenigen Wochen noch grüne Blätter getragen hatten, zogen mich in ihren Bann. 
„Hey, Tommy, komm mal her.“ 
„Ich weiß, du hörst es nicht gern, aber wir müssen darüber reden, was mit dem Auto passieren soll.“ 
„Ich war das nicht“, sagte Tom. 

Es gibt einige Wörter, vor denen oft ein Komma steht: 

weil, aber, dass, sondern, jedoch, wie und als (außer bei einem Vergleich), weshalb, deshalb, dann … 

Auch das Aufeinandertreffen von zwei Verben kann ein Komma anzeigen. 
„Wie ich schon sagte, hört er mir nicht zu.“ 
So wie er aussieht, kommt er keine drei Meter weit. 

Das ist nur grob umrissen und es gibt viele Ausnahmen, vieles ist abhängig vom Kontext und dann gibt es noch optionale Kommas - also ein Thema, das einen eigenen Post verdient. 😉 

Das Semikolon


Ein weiterer Name ist Strichpunkt und beschreibt sehr genau, was es zeigt. Es ist ein halber Doppelpunkt (deshalb „Semi-“ für „halb“) und ein Komma ersetzt den unteren Punkt. Es verbindet zwei gleichrangige Sätze und das stärker als ein Komma und schwächer als ein Punkt. Nach dem Semikolon wird klein weitergeschrieben. In der Belletristik taucht es nicht sehr häufig auf. 

Er lauschte; kein Laut drang an sein Ohr. 

Das Semikolon kann bei Aufzählungen eingesetzt werden, um für Gruppierungen zu sorgen. 

Auf meinem Zettel steht: Äpfel, Bananen, Mango; Zwiebel, Knoblauch; Joghurt, Butter, Milch und Sahne; Wurst, Steak und Putenschnitzel. 

Das Fragezeichen 


Fragen und auch Aufforderungen in Form von rhetorischen Fragen werden mit einem Fragezeichen beendet. Dabei hebt sich die Stimme am Ende des Satzes. Der Schlusspunkt wird ersetzt. 

Kannte sie ihn? 
„Gehst du ins Lager und holst eine neue Glühbirne?“ 
 
Wie bereits beim Punkt erwähnt, kann es dazu kommen, dass die Frage zu einem Fragenebensatz wird, der Hauptsatz aber eine Aussage ist. In dem Fall kommt kein Fragezeichen zum Einsatz. 

Er wollte wissen, wer sie ist. 

Werden mehrere Fragen aneinandergereiht, dann können alle Fragezeichen zu Kommas werden, außer das letzte. 

Wer war sie, wo war sie und wie spät ist es? 

Zusammen mit einem Ausrufezeichen kann ein fragender Ausruf ausgedrückt werden. Dabei steht das Frage- vor dem Ausrufezeichen. 

Wie bitte?! 
 
Hier zwei interessante Fakten, die aber wohl eher in die Kategorie unnützes Wissen fallen. 😉 

Es gibt für „?!“ auch ein eigenes Satzzeichen, das in den 70ern eine Modeerscheinung war, sich aber nie durchsetzen konnte. Es nennt sich Interrobang. 

„Wie bitte‽“ 
 
Das zweite Zeichen, das mit dem Fragezeichen verwandt ist, ist das Ironiezeichen, das sich leider nie etablierte. Manchmal wäre es doch ganz nützlich. 
 
„So mag ich das⸮“ 
  

Das Ausrufezeichen 

 
Bekannt ist es auch als Ausrufzeichen, Ausrufungszeichen, Rufzeichen, Rufezeichen oder Exklamationszeichen. Es zeigt Ausrufe, Aufforderungen, Warnungen, Wünsche und bedingte indirekte Fragen an. Am Ende des Satzes fällt hier die Stimme ab. Der Ton ist bestimmter als bei Aussagesätzen. 

„Hey!“ 
„Anhalten!“
„Wie lange dauert das noch!“ 
Achtung, Starkstrom! 
„Ich will ein Eis!“ 

Wie auch bei den Fragen können mehrere Ausrufezeichen zu Kommas umgewandelt werden. 
 
Nein, nein und nochmal nein!

Der Apostroph 

 
Dieser wird auch Hochkomma oder Oberstrich genannt. Dieser dient Auslassungen von Wortteilen. Gern wird er genutzt, um Sätze zu verkürzen und Umgangssprache bzw. Dialekte auszudrücken. 
 
„So n Mist!“ 
„Wir fahren zum Ku’damm.“ Dies müsste eigentlich Kurfürstendamm heißen. 

Er wird auch genutzt, um einen Genitiv bei Wörtern zu verdeutlichen, die auf s, ss, ß, z, tz, x oder ce enden. Dies gilt aber nur, wenn kein Artikel, Possessivpronomen oder ähnliches den Genitiv anzeigt. 
 
Caesars‘ Sieg war einzigartig. 
Der Sieg des Caesar war einzigartig. 
 
Die Umschreibung mit „von“ gilt oft als Umgangsform. Manchmal ist auch der Einsatz der zunehmend veraltenden Genitivendung „-ens“ ist möglich. Die Abtrennung des Genitiv-s ist nur bei der Vorbeugung von Missverständnissen erlaubt. 
 
Das ist Andrea’s Blumenladen. 

Auch Eigennamen, die mit -sch zum Adjektiv werden, bekommen einen Apostroph. 

Das ist das Ohm’sche Gesetz. 
 
Es gibt einige Fälle, in denen ein Apostroph gesetzt wird, aber nicht gesetzt werden darf. 

Eine Auslassung wird bei gängigen Verschmelzungen mit „das“ nicht durch den Apostroph verdeutlicht, zum Beispiel aufs statt auf’s, ans statt an’s, fürs statt für’s und so weiter. 

Auch beim Fugen-s kommt kein Apostroph. 

Marie wurde zur Schönheitskönigin gekürt. 
Falsch wäre in dem Fall: Marie wurde zu Schönheit’s-Königin gekürt. 
 
Ein weiterer beliebter Fehler ist das Plural-s. Einige Beispiele: LKWs statt LKW’s, CDs statt CD’s, etc. 

Nichts zu suchen hat er auch beim Imperativ (Befehlsform) in der 2. Person. 
 
„Lauf weg!“ 
Falsch ist diese Variante: „Lauf‘ weg!“ 
  

Die Anführungszeichen 

 
Diese werden für Zitate oder Dialoge/Monologe als direkte Rede genutzt. 

Er las „101 Wanderwege in Deutschland“. 
„Was soll das“‘, fragte sie. 
„Warum ist sie jetzt wütend?“, dachte er. 

Titelzeilen, Buchtitel ... werden als Zitate gesehen. 
Auch wenn Begriffe erklärt werden, kommen sie in Anführungszeichen. 
 
Das Wort „Quarantäne“ kommt aus dem französischen und bedeutet vierzig, denn so viele Tage mussten die Schiffe während Seuchen im Hafen ausharren, bevor sie anlegen durften. 
 
Auch Wörter, die anders gemeint sind, als gesagt, werden in Anführungszeichen gesetzt. 
 
Warum kam ihr „Freund“ ausgerechnet zu ihr? 
 
In Verbindung mit anderen Satzzeichen gibt es einige Regeln. 
Kommt ein Punkt, Ausruf- oder Fragezeichen bei wörtlicher Rede vor, zeigen die Anführungszeichen das Ende an. Bei Zitaten gilt das nicht. 

„Warum gehst du?“ Sie sah ihn verständnislos an. 
„Ich weiß.“ Er beachtete ihn nicht mehr. „Komm rein!“ Sie drehte sich zu ihrer Mutter um, die sie gerufen hat. 
Er las „Heute schon gelacht?“. 

Gibt es einen Begleitsatz, wird er durch ein Komma getrennt. Der Schlusspunkt entfällt. 

„Ich habe Hunger“, sagte sie. 
„Wir sollten ein Taxi nehmen“, sagte er.  

Ein Einleitungssatz wird mit Doppelpunkt eingeleitet. 
 
Er fragte: „Hast du Hunger?“
 
Wird ein Begleitsatz eingeschoben, dann wird dieser von Kommas umschlossen.
 
„Morgen“, versicherte sie, „werden wir fahren.“ 
 
Wird innerhalb von Anführungszeichen noch einmal etwas zitiert, kommen die halben Anführungszeichen zum Einsatz. 

„Der Film ‚King Kong‘ war echt gut.“ 

Bei Büchern werdet ihr oft auf Guillemets bzw. Chevrons stoßen. Diese wirken im Buchsatz ruhiger. Nur die Umsetzung wies einen Fehler auf, denn im Original zeigen die Pfeilspitzen nach außen, während sie in den Büchern zueinander zeigen. 
 
»Ich muss los«, sagte sie. 
  

Der Kurzstrich 

 
Bekannt ist er auch als Viertelgeviertstrich und hat verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Es kommen keine Leerzeichen zum Einsatz. Eine Möglichkeit ist die Verwendung als Bindestrich. Dieser verbindet gleichrangige Adjektive, wenn die Wörter nicht kurz sind (z. B. süßsauer gilt als kurz).  

Die deutsch-polnische Grenze wurde gesperrt.

Auch die Substantivierung von Wortgruppen werden verbunden – auch gekoppelt genannt –, außer sie sind kurz oder geläufig (Autofahren, Inkrafttreten). Das gilt auch bei einer Wortgruppe von Substantiven. 
 
Sie sah ihn mit diesem Ich-weiß-dass-du-lügst-Blick an. 
Er ging zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt. 
Wir fuhren die Karl-Marx-Allee entlang. 

Enthält eines der Wörter einen Bindestrich, muss er zur Verbindung gesetzt werden. 

Der S-Bahn-Streik legte Berlin lahm. 
Falsch wäre: der S-Bahnstreik oder Sbahnstreik. 

Auch bei Abkürzungen wie Dipl.-Ing., Kfz-Werkstatt, 90-prozentige Wahrscheinlichkeit (aber: 90 %) … wird der Kurzstrich genutzt. 

Was in vielen Firmen nicht beachtet wird, ist, dass er auch bei Eigennamen am Ende genutzt werden muss.  

Wir waren bei Brillen-Steinert und dann bei Möbel-Böttcher. 

Ein letzter Einsatz ist die Verbindung von englischen Verben und Nomen bei Substantivierung. 
 
Der Maskenbildner des Stand-up-Comedians trug nur ein dezentes Make-Up auf. 
 
Optional ist der Bindestrich zur besseren Lesbarkeit: Druck-Erzeugnis, Schluss-Strich, Haftpflicht-Versicherung und so weiter. 
 
Der Kurzstrich kann auch als Trennstrich/Trennungsstrich bei der Silbentrennung genutzt werden, um eine Zeile optimal ausnutzen zu können. 
 
Die letzte relevante Verwendung ist der Ergänzungsstrich, der auch Ergänzungsbindestrich oder Auslassungsstrich genannt wird. Er ersetzt doppelte Wortteile. 
 
Die Schlangen bildeten sich am Ein- und Ausgang. 
Er erklärte die Buchdruck-, -schneide- und -klebeanlage. 

Der Langstrich 

 
Dieser Strich wird auch Halbgevierstrich genannt. Er hat mehrere Verwendungen. Die erste Verwendung ist der Gedankenstrich. Bei diesem wird vor und nach dem Langstrich ein Leerzeichen gesetzt. Dieser wird genutzt, um einen längeren, gedanklichen Einschub zu kennzeichnen. Hier entsteht nicht nur eine längere Pause als beim Komma, sondern dem Leser wird signalisiert, dass nun ein längerer Einschub folgt und der Satzabschnitt vor dem Gedankenstrich bleibt länger im Gedächtnis. Das erste Wort wird beim Langstrich kleingeschrieben, wenn es sich nicht um ein Substantiv handelt. 
 
Er joggte zu Maria – wie immer war er spät dran, doch das kannte sie von ihm schon –, denn sie wollten zusammen ins Kino. 
 
Er kann auch als lange Pause oder Ankündigung für etwas Unerwartetes genutzt werden. Er kann zudem als stärkere Auslassung oder Unterbrechung dienen.
 
„Wir sind Freunde – ein Paar.“ 
Es war dunkel, er sah nichts – etwas raschelte! 
„Du willst sagen –“, begann sie, sprach aber nicht weiter. 
„Wir müssen uns –“, begann er, wurde aber unterbrochen. 

 Er kann auch genutzt werden, um eine Gegenaussage zu betonen. 
 
„Ich würde auch so denken – aber ich habe es selbst gesehen.“ 
 
Die zweite Verwendung ist der Bis-Strich. Dieser steht für „von … bis“. Dieser wird ohne Leerzeichen verwendet, außer bei Datumsangaben mit Tag und Monat (1989-1990, 3. Januar 1765 – 4. April 1785) und der DIN 5008 (Geschäftsbriefe, etc.). 
 
Die Öffnungszeiten sind Mo–Fr 10–18 Uhr.
 
Ähnlich werden auch der Strecken-Strich für eine Strecke (Fluglinie Berlin–Barcelona) und der Gegenstrich (Endspiel Matrid – Portugal) verwendet. 
 
Bei Geldbeträgen kann er 00 ersetzen, darf aber nur rechts vom Komma benutzt werden (9,– €, aber nicht –,99 €). 
 
Der Langstrisch kann auch „zwischen“ und „mit“ (Verhandlungen Deutschland–Belgien) ersetzen, der Einklammerung (– Geschäftsführer –) dienen und verbindet Wörterbuchtitel (Deutsch–Englisch). 

Der Schrägstrich 

 
Als Satzzeichen wird er nur noch genutzt, um Zeilenumbrüche im Fließtext zu verdeutlichen. 

Es war Nacht, / der Mond verdeckt, / als ein Rascheln mich erschreckt. 
 
Der Schrägstrich zeigt aber auch Beziehungen an (und/oder, spät/nachts), wird zum Gendern genutzt (Schüler/-innen) und ersetzt „pro“ bei Einheiten (km/h, €/Std.). 
Werden mit dem Trennstrich mehrere Wörter verbunden, dann wird davor und danach ein Leerzeichen gesetzt, sonst nicht. 

Es war Ende März / Anfang April. 
Es war März/April. 

Die Klammern 


Die Klammer trennt den Inhalt vom restlichen Satz, wie ihr hier bei mir zuhauf für Erklärungen und Beispielen findet. Wer bis hierher gelesen hat, versteht vielleicht, warum ich so einiges verkürzt habe. 😅 Bei Texten sollten Klammern besser durch Gedankenstriche und Auflösung von Schachtelsätzen ersetzt werden. Vor und nach der Klammer folgt ein Leerzeichen, außer nach der Klammer ist der Satz beendet. 
 

Fazit 


Satzzeichen sind nicht zu unterschätzen. Seid ihr darin nicht perfekt, dann ist das kein Weltuntergang, denn dafür gibt es Korrektoren, aber vielleicht hilft dir dieser Post, in einigen Situationen im Einsatz der Satzzeichen sicherer zu sein.

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